Rückblick Bergsport

Rundtour auf den Kaunergrat vom So. 24. bis Mi. 27. Juli

In diesem Jahr hat sich unser Bergführer Peter Pressl eine besonders anspruchsvolle Tour ausgedacht. Es sollte eine Rundtour vom Pitztal über den Kaunergrat zurück ins Pitztal werden. Und so trafen sich schon morgens um 6 Uhr, acht unternehmungslustige Albvereinler. Die Fahrt über den Fernpass ins Pitztal verlief problemlos und ohne Stau. In Trenkwald parkten wir unsere Autos und fuhren mit dem Bus weiter zu unsrem Startpunkt im Nachbardorf Mandarfen auf 1675 m Höhe. Hier schulterten wir unsere Rucksäcke und marschierten los. Da wir genügend Zeit hatten, legten wir schon in der Taschachalpe die erste Pause ein. Eine freundliche Wirtin dankte es uns. Weiter ging es hoch bis zum Riffelsee und der nahegelegenen Riffelseehütte auf 2289 m Höhe. Da wir noch nicht ausgelastet waren, machten wir noch eine kleine Runde um den Riffelsee.

War der erste Tag easy, hatte es der zweite Tag in sich: Es ging auf dem Cottbuser Höhenweg ständig bergauf. Bald war die erste Wand mit Hilfe von angebrachten Drahtseilen und Eisenklammern zu überwinden. Dann ging es über viele Blockfelder ins Lissbachtal, bevor der steile Schlussanstieg zur 2617 m hoch gelegenen Kaunergrathütte kam. Ein Teil der Gruppe nahm vorher noch den 2676 m hohen Brandkogel mit. Die Hütte der DAV-Sektion Mainz war mit etlichen Kletterkursen gut belegt, und so mussten wir mit dem Winterlager im kleinen Nebenhaus vorliebnehmen. Aber wir hatten trotzdem einen schönen Hüttenabend. Vorher wurde es aber ziemlich aufregend, weil ein Mann einer Dreiergruppe verschwunden war. Er wollte am Nachmittag noch eine kleine Wanderung machen. Als er aber zum Abendessen noch nicht zurück war, und ein Gewitter hereinbrach, wurden seine Begleiter unruhig, da er ohne Regenschutz losgezogen war. So brach der Hüttenwirt und einige Helfer auf, um ihn zu suchen. Nach einiger Zeit stand der Gesuchte plötzlich pitschnass und zitternd vor Kälte vor der Hütte. Er hatte sich verlaufen. So ging die Sache noch glimpflich aus.

War der zweite Tag anstrengend so sollte ihn der dritte noch übertreffen. Von der Kaunergrathütte ging es steil hoch zum Madatschjoch auf 3030m und über zum Teil recht wackelige Leitern hinunter zur schöngelegenen Verpeilhütte auf 2025m. Ein Teil der Gruppe nahm noch den 2738 m hohen Madatschkopf mit.  Da die Hütte gut besucht war, mussten wir uns mit dem Matratzenlager begnügen. Aber auch das haben wir überstanden.

Der vierte Tag sollte nicht minder anstrengend werden. Von der Verpeilhütte ging es 800m steil hoch zum Verpeiljoch und danach 1300 Hm hinunter nach Trenkwald, wo unsere Autos standen. Da sich die Gruppe am Verpeiljoch verpeilte und den längeren Weg vorbei am Mittelberglesee nahm, kamen noch etliche Höhenmeter dazu. Zwei ganz Schlauen wurde es aber zu viel, und so nahmen sie von der Verpeilhütte den direkten Abstieg ins Kaunertal nach Feichten. Von dort ging es dann mit Bus und Bahn über Prutz, Landeck und Imst zurück nach Trenkwald. Auch in Österreich funktioniert der ÖPNV! Auf dem Parkplatz trafen sich die Gruppen kurz nacheinander.

Auch die Rückreise verlief problemlos und wir ließen den Tag mit einem Vesper im Deutschen Haus ausklingen. Natürlich wurden gleich Pläne für die Tour im nächsten Jahr geschmiedet.

Fazit: Wir waren aus der eigenen Komfortzone mal wieder herausgekommen und haben viel erlebt. Um es mit Barbara Schöneberger zu sagen: „…diese Herausforderung muss sein, um innerlich nicht zu verlottern. Zwischendurch muss es auch mal wehtun.“