Rückblick Hausen

Abteilung Jedermannswandern

Bericht zur Wanderung am 22.05.22 ins Schmiechental, Meilensteine der Wasserversorgung auf der Alb.

Es war eine Wanderung nicht nur für Genießer einer herrlichen Natur, wer ein Freund von historischer Technik ist, kam bei dieser Tageswanderung ganz besonders auf seine Kosten. Geführt wurde die Wanderung von Markus Kempf vom SAV Justingen-Ingstetten. Das historische Pumpenhaus (Wasserantrieb) im Schmiechental bei Teuringshofen  war die erste Station der Wanderung. Hier wurde die erste Anlage zur Wasserversorgung für die Alb errichtet. (Erbaut 1870 in nur 9 Monaten, 220 Höhenmeter, 3,5 km Länge). Herr Kempf, maßgebend für die Restaurierung und Instandhaltung der Anlage, erklärte uns die riesigen alten und noch immer funktionierenden Maschinen mit viel Engagement und setzte sie auch in Bewegung.

Durch die Felsenklinge Bärental (ohne Höhlenbesuch) ging es hinauf zum abgetragenen Schloss Hohenjustingen  hoch über der Gemeinde Hütten (Anlage 11.Jahrh., Renaissanceschloss 16.Jahrh., abgetragen Mitte 19.Jahrh.).  Und wieder bekamen wir, diesmal ungeplant, eine persönliche Führung in den alten Schlosskeller der 150 Jahre zugeschüttet war. Zufällig war ein betagter Herr vom dortigen Albverein anwesend, der zusammen mit Freunden, den aufgefüllten Keller und die Reste der Schlossmauer  vor Jahren von Hand wieder freigeschaufelt hatte.

Über die Hochfläche der Alb bei Justingen wanderten wir zum oberen Reservoir des historischen  Wasserversorgungswerkes und viel diskutierend über Justingen wieder abwärts ins Schmiechental. Im regen Austausch erfuhren nicht nur etwas über  Vergangenes. Es war auch interessant zu erfahren, wo bei dem doch kleinen Ortsverein des SAV von  Ingstetten-Justingen die Schwerpunkte liegen, und wie hier manche Probleme anders angegangen werden (können). Auf alle Fälle wird im Herbst ein Gegenbesuch stattfinden, bei hoffentlich genauso idealem Wanderwetter.

Frei nach dem schwäbischen Wortspiel: Em Läba muss mr viel entbära (end´Bära) setzten wir uns noch auf die Terrasse des Bären in Hütten und mussten bei tollen ländlichen Kuchenstücken wirklich nichts entbehren.

(13 km. 220 Höhenmeter)

Rückblick Weserbergland 2022

Schwäbischer Albverein OG Bad Boll

Bei bestem Reisewetter besuchten 36 Mitglieder bei der diesjährigen Wander-und Kulturreise vom 24. – 29. Mai das Weserbergland und erreichten als erstes Ziel Hannoversch Münden. Hier, „Wo Werra sich und Fulda küssen…“war Ge-legenheit, die Altstadt mit den beeindruckenden Fachwerkhäusern und die Spu-ren von Dr. Eisenbart zu erkunden. Die Reiseroute führte weiter der Weser ent-lang zur Unterkunft in Lügde, in hügeliger Landschaft des lippischen Weser-berglandes.

Die nächsten vier Tage gestaltete die Reiseführerin Doris Müller sehr ab-wechslungsreich und verstand es bestens, der Gruppe nicht nur die Be-sonderheiten ihrer Heimat, der Natur, Dörfer und Städte zu zeigen, sondern sie rezitierte auch gekonnt Gedichte von Hoffmann von Fallersleben und Wilhelm Busch oder  wusste mit Geschichten der Gebrüder Grimm zu unterhalten, je-weils passend zur Wanderung oder Besichtigung.

Der Teutoburger Wald mit den legendenumwobenen Externsteinen, die alte Residenzstadt Detmold mit den kleinen „Tweeten“ (Gässchen durch Hinterhöfe) und das Hermanns Denkmal, erbaut zur Erinnerung an die größte Niederlage der Römer in Germanien, waren das nächste Ziel. Am dritten Tag führte eine längere Wanderung durch den Wald und Wiesen reichen Solling zum Aussichts-turm und zum Hochmoor Mecklenbruch. Zum Abschluss wurde das ehemalige Benediktinerkloster Corvey, seit 2014 UNESCO Weltkulturerbe, besichtigt.

Zur Weserrenaissance gehören Schlösser, Adelssitze, Rathäuser und Bürger-bauten aus Stein oder Fachwerk als Zeugnis der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte vor dem 30jährigen Krieg. Ein Hauptwerk ist das vollständig erhaltene Schloss Hämelschenburg mit seinem weitläufigem Park, Trakehner-Gestüt und erster freistehend erbauter evangelischer Kirche wie auch das sehenswerte Staatsbad Pyrmont mit dem Inselschloss, dem Palmengarten und der Hauptallee.

Die nächste Ausfahrt und Wanderung führte auf den Ohrberg, einem 45 ha großen Landschaftspark mit altem Baumbestand, exotischen Gehölzen und far-benprächtigen Rhododendronbüschen, 1817 von Oberst von Hake angelegt und bis heute im Besitz der Familie. Ein weiteres Highlight war der 258 m hohe Klüt, Hausberg der Rattenfänger Stadt Hameln, mit den Resten der Landes-festung und mit bester Aussicht auf die Stadt. Hier lotsten dann eine Vielzahl von Rattenspuren auf dem Straßenpflaster zu den wichtigsten Sehenswürdig-keiten und eleganten Bauten der Weserrenaissance.

Nach ereignisreichen Tagen wurde die Heimreise angetreten, unterbrochen von einer Rast im beschaulichen Weinstädtchen Volkach und dem Besuch der „Maria im Weinberg“ inmitten der Weinberge.