Rückblick Südböhmen

Südböhmen – Wander-u. Kulturreise -vom 10.10.2021 bis 15.10.2021

1.Tag: 10.10.21 Anreise und Stadtführung Budweis

Pünktlich um 7 Uhr verlassen wir mit der 31köpfigen Gruppe des AV Bad Boll den Hof des Busunternehmens Buck mit Fahrer Manfred in Richtung Südböhmen. Es ist kalt aber klar und wir hoffen auf mehr Wärme im Lauf des Tages. Auf der A8 fahren wir über Augsburg nach München, von der A99 geht es weiter auf die A92 und A9 Regensburg nach Landshut. Die erste Pause ist um 9:45 in Wörth/Isar mit Kaffee vom Busfahrer und Gebäck, Weiterfahrt um 10:30 nach Dingolfing. Um 11 Uhr erreichen wir den Bayer. Wald, auf dem Autohof Hengersberg machen wir die Mittagspause bei Niederalteich, um 12 Uhr fahren wir weiter durch den. Bayer. Wald zum Grenzübergang Philippsreuth. Von hier sind es noch ca. 150 km zum Ziel Budweis.

Auf der B 533 über Grafenau/Freyung, die Stadt liegt bereits 974 m über dem Meer, geht es weiter in den Böhmerwald. Die Gegend ist hügelig und stark bewaldet, die Städte Volary, Vodnany und Prachatice liegen auf dem Weg und geben uns einen Vorgeschmack auf das für uns ganz unbekannte Tschechien. Nach 463 km erreichen wir um 14:45 Budweis, die Hauptstadt von Südböhmen mit fast 100 000 Einwohnern. Unser Hotel Budweis war bis 2010 eine Mühle und liegt direkt am Moldaukanal. Nach der Begrüßung unseres Reiseleiters Tomas und dem einchecken treffen wir uns um 14:45 zur Stadtführung.

Budweis: Die Stadt wurde im Jahr 1265 gegründet, liegt 380 m über dem Meeresspiegel und hat heute 100 000 EW. Vom Hotel gehen wir am Moldaukanal entlang durch den wunderschönen Stadtpark zu den Sportstätten und weiter über eine schöne hölzerne Brücke über die Moldau zur Altstadt von Budweis. Auf dem Stadtplatz der 133×133 m groß ist steht in der Mitte der Samsonbrunnen. Umrahmt wird der Platz vom Schwarzen Turm, der Nikolai-Kirche, dem herrlichen Rathaus, div. anderen Kirchen und schönen Bürgerhäusern. Kleine Gassen und Straßen mit Läden und Kneipen führen vom Stadtplatz aus in alle Richtungen. Viele Häuser haben schattige Arkaden, wo man sitzen und dem regen Treiben zuschauen kann. Nach dem ersten Eindruck von Budweis gehen wir zurück zum Hotel, denn um 18:30 ist im Restaurant Solnice das Abendessen geplant. Es gibt eine Vorspeise, danach ein landestypisches Gulasch mit Knödeln und als Dessert eine Vanillesauce mit Hefeteiggebäck. Zum Trinken muss es natürlich ein tschechisches Bier sein und gesättigt und müde verlassen wir das Restaurant, denn morgen steht ein anstrengender Tag auf dem Programm.

2.Tag: 11.10.21 Lipno-Stausee

Nach dem Frühstück um 9 Uhr verlassen wir unser Hotel bei 1°, aber sonnigem Wetter in Richtung Böhmerwald  zum Dreiländereck Tschechien, Bayern und Österreich zum Lipno-Stausee. Auf der neuen Autobahn, die schon 20 Jahre im Bau ist, fahren wir ein Stück und danach ca. 1 Stunde auf der Str. Nr. 39 bis Nova Pec. Auffällig sind die weiten Moorgebiete mit zahlreichen kleinen und größeren Seen. Von weitem erkennt man die höheren Berge Schöninger 1083 m und Hochficht in Österreich. Das Vorland ist ca. 830 m hoch, der Böhmerwald erstreckt sich auf 1200-1300 m. Nach dem Krieg war dieses Gebiet durch die Vertreibung der deutschen Bevölkerung völlig von der Welt abgeschnitten, wie Tomas sagte: Dort ist Katze verreckt. Den Lipno-Stausee gibt es seit ca. 5o Jahren, er ist 5 km breit und 42 km lang und dient der Wasserversorgung in Böhmen. Gleichzeitig ist er ein Feriengebiet im Sommer und lockt viele Urlaubsgäste an.

In den Senken gibt es schon Raureif und mancher Teich hat schon eine dünne Eisdecke. Aber die Wetteraussichten sind gut für heute.

In Nova Pec steigen wir aus dem Bus und beginnen unsere Wanderung entlang des Schwarzenberger Kanals, der schon in früheren Jahrhunderten als Schwemmkanal für Holz gedient hat. Wir laufen durch einen wunderschönen lichten Wald mit hohen alten Bäumen ca. 12 km bis zur Fähre nach Horni Plana, dem Geburtsort von Adalbert Stifter. Für manche ist es grenzwertig im Tempo von Tomas mitzulaufen, aber wir kommen nach einer kleinen Verschnaufpause alle wohlbehalten an. Die Fähre kann nur 17 Pers. aufnehmen, deshalb fährt sie zweimal, ein unvergessliches Erlebnis.

Nach einem kleinen Spaziergang erreichen wir den Bus, der uns in Horni Plana zum schönen Hotel Jestrabi in einer Feriensiedlung direkt am Strand bringt. Dort gibt es wieder ein reichhaltiges Mittagessen wie immer. Vom Bahnhof in Cerna v Posumavi fahren wir ca. 2 Stunden mit dem Bummelzug über Krumlov und Zlata Koruna nach Budweis zurück. Vom Zug aus hat man einen schönen Blick auf die abwechslungsreiche Landschaft Böhmens.

Um 18 Uhr kommen wir auf dem Bahnhof an und nach einem weiteren Fußmarsch durch die Einkaufsstraße erreichen wir unser Hotel zum Abendessen. Das Büfett ist wie immer reichhaltig und nach einem Glas Bier oder Wein fallen wir müde in die Betten.

3.Tag: 12.11.21 Pisek und Putim

Wieder um 9 Uhr fahren wir mit unserem Bus ca. 50 km, heute in Richtung Pilsen. Es ist bedeckt bei 8 ° aber trocken, ideal für die nächste Wanderung. Um 10 Uhr kommen wir in Pisek an, vom Busparkplatz laufen wir entlang dem Fluss Otava über die älteste Steinbrücke Tschechiens aus dem 13. Jahrhundert, sie ist älter als die Karlsbrücke in Prag. Tomas begleitet uns eine Stunde in die malerische Altstadt und zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Hrad Zvikov, das Schloss; Prachenske Museum; Podolsky Brücke; Mariensäule; das alte Rathaus; die Stadtmauer und viele alte Stadthäuser. Danach haben wir 1 ½ Std. Freizeit zu einem Rundgang und der Mittagspause. Im Cafe Florian sitzen wir gemütlich bei Kaffee und Kuchen mit Steinles und Allmendingers

Um 12:30 wandern wir vom Busparkplatz aus entlang des Flusses Otava nach Putim. Es ist eine abwechslungsreiche Wanderung, rechts der Fluss und links teils steil aufragende Felsen in einem lichten Wald. Dieser Weg wird auch als Radweg genutzt und ist sehr schön zum laufen. Nach einigen Kilometern mündet der Fluss Blanice in den Fluss Otava.  Über die neue Brücke und nach 2 km erreichen wir das kleine Dörfchen Putim. Das Dorf wird überragt von der alten Laurentius-Wehrkirche. Es gibt dort noch einige Höfe im Bauernbarockstil und schließlich kommen wir zur steinernen Brücke über den Mühlgraben.

 

Direkt daneben steht die Bronzeskulptur des braven Soldaten Schwejk, dessen Film teilweise hier gedreht wurde. Bekannt ist sein Zitat: wir treffen uns wieder nach dem Krieg um 18 Uhr im Kelch in Prag. Auf dem Weg zurück zum Bus entdeckte ich sogar eine Schautafel in deutscher Sprache über dieses Dorf. Wir sind heute auch wieder insgesamt 28900 Schritte und ca. 18 km gelaufen und freuen uns auf das Abendessen im Hotel.

Um 15:30 fahren wir wieder eine Stunde zurück nach Budweis.

4.Tag: 13.10.21 Hluboka und Holasovice

Heute ist es leider bewölkt und hat nur 4 °, aber es ist zumindest trocken. Wie gewohnt fahren wir um 9 Uhr vom Hotel ab nach Hluboka mit dem wunderschönen Schloss Frauenstein. Das Dorf liegt 12 km von Budweis entfernt in Richtung Böhmerwald. Vom Busparkplatz wandern wir auf einem ansteigenden Weg zum Schloss und um 10 beginnt die interessante Führung mit Tomas persönlich. Die einstündige Führung ist das absolute Highlight dieser Reise. Man kann dieses Gebäude mit dem Schloss Windsor vergleichen, es wurde im Jahr 1820 im Auftrag der Fürstin Eleonore von Schwarzenberg in der heutigen Form im Windsor-Gotikstil errichtet. Wände und Decken sind reich mit edlen Hölzern und Schnitzereien verkleidet. Die wichtigsten Zimmer sind der Frühstückssalon, das Schlafzimmer und Ankleidezimmer der Königin, der Lesesaal und die Bibliothek mit einer Kassettendecke und die Waffenkammer. Der neugotische Turm mit Zinnen ist vom Schlosspark aus gemessen 58 m hoch. Das ganze Ensemble steht in einem ausgedehnten Englischen Park.

Durch den Schlosspark beginnt unsere heutige Wanderung zum barocken Jagdschloss Ohrada aus dem 18. Jahrhundert entlang des Ohrada Sees. Wir sind ca. 6 km vom Schloss Frauenberg hierhergelaufen. Heute ist in diesem Gebäude ein Museum des Forstwesens und Fischfang untergebracht. Hier befindet sich auch ein wunderschöner zoologischer Garten und ein Spieleparadies für Kinder. Außerdem hat sich hier auf dem Hof Vondrov eine fürstliche Pferdezucht etabliert. In der Umgebung gibt es zahlreiche Fischteiche, hier werden jedes Jahr ca. 2000 t Fische gefangen und verkauft. Um 12:45 holt uns der Bus ab, die Sonne kommt immer mal heraus, es ist wolkig bei 9°.

 

Um 13:00 kommen wir im Dorf Sedlec an, im Restaurace Blata werden wir schon erwartet. Nach einer leckeren Fleischsuppe gibt es böhmische Knödel mit einer Art Sauerbraten und als Dessert Apfelstrudel mit Vanillesauce und natürlich ein tschechisches Bier. Um 15 Uhr machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum nahegelegenen Dorffriedhof mit schönen alten Gräbern und Kreuzen. Hier ist der Vater von Tomas beerdigt.

 

Zum Abschluss dieses Tages besuchen wir noch das Dorf Holasovice, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Es besteht aus wunderschönen Höfen im südböhmischen Bauernbarock. Mitten im Ort befindet sich der schattige mit Bäumen bewachsene Dorfplatz von 210 x70 m mit einem kleinen idyllischen Weiher. In einem der Hinterhöfe ist ein kleines Museum eingerichtet. Im Jahr 1530 wurde das Dorf von Bayern und Österreichern besiedelt und war deutschsprachig bis zum Ende des 2. Weltkriegs.

Die Rückfahrt nach Budweis führt uns durch kleine Dörfer im ländlichen Südböhmen. Auch hier gibt es unzählige kleine Seen und Teiche mit Fischzucht.

Heute Abend erwartet uns wieder ein besonderes Schmankerl, das Abendessen in einem typisch tschechischen Bierlokal, genannt Fleischbänke oder Masne Kramy. Das Gebäude war in früheren Zeiten eine große Metzgermarkthalle in Form einer Basilika und einem klassizistischen Haupteingang aus dem Jahr 1830. Es wird wieder ein leckeres Abendessen mit vor.-u. Nachspeise serviert, der Hauptgang sind zwei Riesenschnitzel mit Bratkartoffeln.

5.Tag: 14.10.21 Trebon und Ceska Krumlov

Heute am vorletzten Tag unserer tollen Reise stehen noch Trebon und Cesky Krumlov auf dem Programm. Leider hat das Wetter umgeschlagen und es regnet leicht bei 4°. Aber wir lassen uns nicht entmutigen. Wir fahren an der großen Budweiser Brauerei vorbei in Richtung Osten-Wien mit dem Ziel Trebon. Die Kurstadt mit ca. 8500 Einwohnern liegt im Wittingauer Becken, dem Zentrum der Fischzucht in Südböhmen, aber es gibt außerdem noch Moorbäder und Kurhotels. Wir kommen um 9:30 auf dem Busparklatz an und laufen an der bekannten Regent-Brauerei vorbei in Richtung Schwarzenberger Gruft.

Sie liegt in einem schönen Park und zeugt von dem großen Reichtum und Einfluss der Schwarzenberger Dynastie. Auf dem Rückweg zur Stadt laufen wir entlang des Rosenberg-Weihers zum Schloss in der Altstadt. Danach durch den schönen Kurpark entlang des Malse Flusses in die Altstadt. Durch ein Stadttor kommen wir direkt zum Stadtplatz, der umrahmt wird von schönen Bürgerhäusern mit Arkaden, dem Rathaus aus dem Jahr 1566, der Ägidiuskirche und dem Chorherrenstift. In der Mitte befindet sich wie überall ein Brunnen und eine Mariensäule. Nach der Mittagspause und einem kleinen Rundgang im Regen gehen wir um 12:30 zurück zum Bus.

In der Hoffnung, dass es aufhört zu regnen, fahren wir zu unserem letzten Ziel, der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Cesky Krumlov. Sie liegt in einer Moldauschleife auf einer Halbinsel, hat ca. 15 000 Einwohner und wird überragt vom monumentalen Schloss und Burg aus dem 13. Jahrhundert.

Es liegt in einem 11 ha großen Park mit alten Bäumen und einem Barocktheater aus dem 17.Jahrhundert. Von oben hat man einen tollen Blick auf die Altstadt mit der St.Veit-Kirche und den schönen alten Giebeln. Auf dem Weg zur Altstadt mit netten kleinen Gassen hat man immer einen tollen Blick zurück zur Burg.

Auf dem Stadtplatz im Zentrum steht ein Brunnen mit einer Säule, umrahmt von alten Häusern, dem schönen alten Rathaus und vielen kleinen Läden und Cafes. Ab 15 Uhr regnet es nicht mehr und wir verbringen noch ein bisschen Freizeit in der Stadt, ehe wir dann mit Tomas um 16:30 wieder zurückfahren nach Budweis.

Im Bus gibt es einen emotionalen Abschied von Tomas, der mit seiner Art allen ans Herz gewachsen ist. Sein Wissen und seine Kompetenz waren vorbildlich und er hat uns seine südböhmische Heimat aufs Beste nahegebracht. Erich bedankt sich im Namen aller für sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft und das beantworten vieler Fragen. Es war eine tolle Reise und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in Tschechien.

Im Hotel gibt es wie gehabt wieder ein reichhaltiges Büfett mit guten Getränken und Gesprächen. Es war für alle denke ich ein sehr gelungener Urlaub.

6.Tag: 15.10.21 Abreise

Pünktlich um 7:45 verlassen wir Budweis bei 8 ° und Wolken auf der Str. Nr. 145 über Netolice. Weiter geht es auf der Nr. 141 über Prachatice, Flüsschen Blanice und Volary. Egon Wutzke erläutert uns noch die Situation des Grenzverlaufs und die Schikanen der Tschechen nach dem 2. Weltkrieg. Man kann es sich nicht mehr vorstellen, was hier passiert ist.

Um 9:30 erreichen wir bereits die Staatsgrenze bei Philippsreut und es geht weiter durch den Bayer. Wald in Richtung Deggendorf. In Hengersberg machen wir wieder eine kleine Pause und um 11 Uhr fahren wir durch das Donautal, über Landau, Landshut bis zur Raststätte Wörth. Das Wetter wird immer besser und wir kommen zügig voran. Am Burgauer See dann der letzte Halt und um 16.00 erreichen wir wohlbehalten den Bushof Buck in Weilheim. Vielen Dank unserem Fahrer Manfred, der uns aufs beste die 1379 km chauffiert hat.

Heidi und Karlheinz Schmid

Rückblick Wandesaison 2021

Rückblick auf eine wunderbare Wandersaison 2021 der Bergsportgruppe!!

Als Eingehtour wählten wir dieses Jahr den Teinacher Premiumwanderweg, geführt wurde diese Tour von unserer Wanderkameradin Dagmar aus dem Schwarzwald und Erich Aichele.

Die vier Tagestour führte uns auf den Geigenkamm. Dieser liegt zwischen dem Ötztal und dem Pitztal. Auf dem Weg zu unserer ersten Hütte, die Erlanger Hütte, kamen wir leider in ein heftiges Gewitter. Trotz alldem sind wir oben gut angekommen. Auf unserem weiteren Weg, bei gutem Wetter, übernachteten wir noch auf der Ludwigsburger Hütte und auf der Frischmann Hütte. Geführt wurde diese vier Tagestour von unserem Peter Pressel.

Als nächstes folgte die Sonnenaufgangstour zum Aggenstein.

Samstags starteten wir in Grän und wanderten über das Füssner Jöchle zu der Bad Kissinger Hütte. Wir hatten Traumwetter, fast schon zu warm. Mit einem gemütlichen Abend ließen wir den Tag ausklingen. Am Sonntag früh, wollten wir um 5 Uhr zum Sonnenaufgang starten. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, es regnete in Strömen und gewitterte. Also alle wieder für ein paar Stunden ins Bett. Nach dem Frühstück machten wir uns ohne Regen an den Abstieg. Wie heißt es so schön, aller guten Dinge sind drei. Deshalb versuchen wir es nächstes Jahr noch einmal, den Sonnenaufgang auf dem Aggenstein zu erleben. Denn vergangenes Jahr fiel diese Tour Corona bedingt leider aus. Wir hoffen auf 2022!

Geführt wurde diese Tour von Jonas Wörner und Rolf Heide.

Den geplanten Klettersteig mit Übernachtung an der Braunschweiger Hütte mussten wir leider etwas umorganisieren.

Nun entschieden wir uns für den Edelrid Klettersteig am Iseler. Auf dem Gipfel angekommen, liefen wir über den Panoramaweg zum Kühgrundkopf und der Kühgrundspitz zurück nach Oberjoch. An diesem Tag hatten wir bestes Wanderwetter und wurden auf der gesamten Tour von einer Blasmusik begleitet, welche auf einer Alm spielte. Auch diese Tour wurde von Jonas Wörner und Rolf Heide geführt.

Die Jahresabschlusswanderung führte uns zur Köllespitz im Tannheimer Tal.

Sehr interessant dabei ist, dass dieser Berg früher Metzenarsch genannt wurde. Als sich dann jedoch Königlicher Besuch ankündigte, dachten sich die Tannheimer, so einen Namen kann man der Hoheit nicht zumuten. Kurzerhand haben sie den Berg in Köllespitz umgenannt.

Auch bei dieser anspruchsvollen Tour hatten wir bestes Kaiserwetter. Jonas Wörner führte die Abschlusstour für diese Wandersaison.

Wir schauen auf eine gelungene Wandersaison 2021 zurück und sind erfreut, dass alle heil von den Bergen zurückkamen.

Erfreulich war in diesem Jahr auch, dass das Durchschnittsalter gesenkt wurde, und dies sorgte für  frischen Wind und gute Laune 🙂

Besten Dank an all unsere Wanderführer für das Planen und Durchführen der Touren.

Wir freuen uns schon auf die Wandersaison 2022 mit Euch und all denen, die gerne bei unseren Touren dabei sind.

Rückblick Sternberg

Wanderung  des SAV Bad Boll zum Sternberg am 19.09.21

Auf der Schwäbischen Eisenbahne kann man viel erleben, sagten sich 12 Wanderer und Wanderinnen des Schwäbischen Albvereins Bad Boll am 19. September, fuhren in Fahrgemeinschaften nach Münsingen, um dann mit der Schwäbischen Alb-Bahn in das malerische Lautertal zu fahren.

In Münsingen gab es einen besetzten Fahrkartenschalter und im Zügle einen Schaffner, der auch Informationen zu den Besonderheiten links und rechts der Strecke gab. An jedem kreuzenden Feldweg  fuhr der Zug fast nur noch Schritt.

Vor dem Ankunftsbahnhof in Kohlstetten hieß es: Der Bahnsteig ist zu  kurz, bitte im Zug nach vorne durchgehen und dort aussteigen. Der Zug fuhr verhalten langsam ein und ……… durch. In 10 Minuten drehen wir um, hieß es. Nach 10 Min war man in Engstingen, der Zug hielt an, Zugführer und Schaffner diskutierten lautstark über die richtige Art des Haltesignals, dann drehte der Zug auch um, aber erst nach einer halben Stunde.

Der Rest ist kurz erzählt: Das Wetter war optimal, die Wandergruppe lustig drauf und der Weg zum Sternberg der auf dem HW5 verlief, weitgehend unbekannt. (HW5:  Haupt-Fernwanderweg Nummer 5 des Schwäbischen Albvereins: Pforzheim – Schwarzer Grat, 307 Km)

Die Aussicht auf dem Sternberg war gut, die Grillwurst am Stecken köstlich (Es gab auch Bier). Der steile Nord-Abstieg war imposant, das ehemalige Kloster Offenhausen mit der Deckstation des Landesgestütes Marbach war ohne sichtbare Pferde, der klösterliche Kräutergarten weitgehend abgeblüht, die Quelle der großen Lauter dafür mit viel klarem Wasser und die Endstation in Gomadingen, eine Bäckerei/Cafè, wirklich weiter zu empfehlen. Nach diesen 12,5 km Wanderstrecke ging es ohne Verspätung und sonstigen Aufenthalten mit dem Zug  wieder zurück nach Münsingen und heim. (Gut nachzuwandern mit der neuen Karte des Schwäbischen Albvereins: W243  1:25 000  Bad Urach / Großes Lautertal, Zwiefalten )

Maaike Seitzer

Wander & Kulturreise

Wander- und Kulturreise

Die im Jahresprogramm angekündigte Wander- und Kulturreise in die Slowakei, mit dem Reiseunternehmen FRK-Tours, musste Corona bedingt leider ausfallen. Dieser Reiseanbieter hat nun in Zusammenarbeit mit Franz Buck in Weilheim für Oktober eine Alternative angeboten. Es handelt sich um eine Wander- und Kulturreise in das touristisch sehr interessante Südböhmen, die ein erster Schritt für viele aus den Beschränkungen der Corona Pandemie sein dürfte.

Termin ist von Sonntag, den 10. bis Freitag, den 15. Oktober 2021

Bei Interesse an einer Teilnahme kann bei Franz Buck eine Leistungsbeschreibung mit Angebot und den Reisebestimmungen angefordert werden.

Am einfachsten über die E-Mail-Adresse  ,

Stichwort „SAV-Böhmenreise“,

oder über Reisen & Radeln, Franz Buck, Carl-Benz-Str. 49, 73235 Weilheim,

Tel.: 07023 / 957084-0, Fax: 07023 / 957084-19

Anmeldeschluss ist der 13. August. Die Sitzordnung entspricht der Anmeldefolge.

Hutewald Boller Heide

„Hutewald Boller Heide“

Stellungnahme zur Projekterläuterung des Forstamtes Göppingen

 

Der Schwäbische Albverein verfolgt mit seinen Aktivitäten die Ziele Wandern, Natur und Heimat.

Aus diesem Grund beobachten wir die Planung „Hutewald“ (mit ca.3ha) auf der Boller Heide mit großem Interesse.

Die Landschaft unserer Heimat ist eine Kulturlandschaft. Sie ist neben natürlichen Gegebenheiten wie Bodenverhältnissen entstanden durch die Nutzung, die meist das Auskommen der Bevölkerung sichern musste. So entstanden z.B. bei uns im Raum wegen der mageren Böden die Streuobst-wiesen (Doppelnutzung Viehweide/ Obstertrag), die Wacholderheiden (noch schlechtere Böden, weite Entfernung zum Dorf/ Fleisch und Wollnutzung durch Schafe) und auch Hutewälder zur Schweinemast im Herbst. Um größte Hungersnöte abzufedern durften auch Rinder in Teile des Waldes getrieben werden.

Das Auskommen der Bevölkerung und deren Bedürfnisse haben sich nun grundlegend geändert. Das Bedürfnis nach „Natur“ und historisch geprägter Umgebung wird immer größer. Begriffe wie Streuobstwiese, Artenvielfalt,Wacholderheide, wilde Orchideen und auch Hutewälder rufen sofort positiv besetzte Bilder bei wohl jedem auf. Dies kommt dem Bedürfnis nach einer harmonischen Umgebung entgegen. Wobei jeder etwas andere Bilder und Vorstellungen in seinem Inneren hat und der Blick in die Vergangenheit sehr oft romantisch verklärt ist.

Die Coronakrise hat noch ein weiteres wichtiges Bedürfnis der Bevölkerung aufgezeigt und verdeutlicht: Viele Menschen suchen verstärkt nach einem Ort in der Natur, um sich mit Freunden und Familien zu treffen.

Bad Boll hat so einen Raum. Im Rathaus liegt ein Ortsplan für Gäste und Einwohner aus, da ist wörtlich der „Höhenpark Boller Heide“ eingezeichnet. Und das ist er auch. Die Boller Heide ist eine große parkartige Lichtung mit alten Bäumen, dazwischen verschlungene Wege, Freiflächen zum Lagern und Ballspielen, Grillstelle und Schutzhütte. Gewachsen ist dieser Ort aus einer Vieh/Waldweide, der den Bedürfnissen der Bevölkerung nach und nach auf natürliche Weise angepasst wurde. Das Gebiet ist Naherholungsraum, Wanderziel, Spielplatz und Picknickstelle mit der Einladung zum Verweilen.

Ein Hutewald könnte eine weitere Attraktion auf der Gemarkung Bad Boll darstellen, ähnlich dem Wildpark in Göppingen beim Krankenhaus.

Die Kulturbiotope Streuobstwiese und Heide (bei uns Wacholderheide) sind allgemein bekannt. Die Heide steht für einen extremen artenarmen Boden. Die ständige Beweidung hatte durch Verbiss das Aus für viele Arten bewirkt (siehe Lüneburger Heide). Der Stickstoffeintrag durch Dung ist für manche Arten wie Schlüsselblumen und Orchideen sehr ungünstig. Dass wir Wacholderheiden teilweise als artenreich erleben können liegt daran, dass diese Flurstücke nur durch durchziehende Schafherden im Frühjahr vor der Blüte und im Herbst nach dem Aussamen für wenige Tage beweidet werden, was auch oft eine zusätzliche Pflege nach sich zieht.

Eine Orientierung haben wir bei Wikipedia unter „Hutewald“ gefunden. Neben interessanten Ausführungen zur Geschichte ist hier erstaunlich, dass auf einer Fläche von 100 ha 16 bis 30 Rinder zur Beweidung in der Vegetationsperiode angegeben werden. Da jegliche Weidenutzung die krautige Vegetation zurück drängt, sind zwar Käfer und Baumschmetterlinge zu erwarten, aber keine Orchideen.  Zu diesen Punkten sollten die entsprechenden Naturschutz-organisationen gehört werden.

Auf der Nordalb bei Deggingen ist derzeit der nächstgelegene Hutewald auf    16 ha im Entstehen. Laut Internet soll eine regelmäßige Beweidung durch Schafe stattfinden. Hier ist also eine andere Art des Hutewaldes angedacht.

Nach der vorgestellten Planung ist die Boller Heide in ihrer jetzigen Form zu 80% nicht mehr nutzbar. Selbst wenn das Vieh wechselweise an unterschiedlichen Stellen steht, möchte niemand aus Hygienegründen auf einer Viehweide Picknick machen oder seine Kinder dort spielen lassen. Ein Platz, auf dem Vieh weidet hat immer Stellen, an denen es sich vermehrt aufhält. Dort liegt die Erde blank, purer Lehm. Andere Stellen werden gemieden, es wachsen höhere Gräser, Brennnesseln, zunehmend Brombeeren und Sträucher, die zusätzliche Pflege erfordern.

Bei einem Vororttermin am Samstag, den 13. März 2021 haben sich die Ausschuss-Mitglieder des Schwäbischen Albvereins einen Überblick zum Projekt „Hutewald Boller Heide“ verschafft.

Es ist für uns schwer vorstellbar, dass sich das angedachte Projekt so wie geplant sinnvoll und vor allem auf Dauer durchführen lässt ohne starke Beeinträchtigung der Freizeitmöglichkeiten.

Grundsätzlich unterstützen wir im nordöstlichen Bereich der Boller Heide die Durchforstung, um die Regeneration der verlorenen Flora und Fauna anzuregen. Die zusätzliche bessere Sicht auf die Dreikaiserberge ist eine weitere Bereicherung.

Bad Boll im März 2021